Säule 2 Ernährung - Nahrung als Medizin für ein langes Leben
- Hildegard Frühwirth
- 24. Sept.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 26. Sept.
„Wir sind, was wir essen“ – diese alte Weisheit bekommt in der Langlebigkeitsforschung eine neue Dimension. Die Neurologen Dr. Volker Limmroth und Dr. Gerd Wirtz zeigen in ihrem Modell der 8 Säulen der Langlebigkeit, dass Ernährung nicht nur satt macht, sondern entscheidend bestimmt, wie vital, leistungsfähig und gesund wir altern.

Die gute Nachricht:
Ernährung ist ein Bereich, den wir in hohem Maß selbstverantwortlich gestalten können. Jede Mahlzeit ist eine Gelegenheit, unserem Körper Gutes zu tun.
Wissenschaftlicher Hintergrund
Die Forschung zeigt eindeutig: Eine Ernährung, die reich an frischen, naturbelassenen Lebensmitteln ist, schützt vor chronischen Erkrankungen und fördert die Zellgesundheit.
Besonders wichtige drei Punkte:
Qualität statt Quantität
Nicht die Kalorienzahl allein zählt, sondern die Nährstoffdichte. Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte, Nüsse und hochwertige Öle liefern wertvolle Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe.
Entzündungshemmende Ernährung
Viele Alterungsprozesse sind mit „silent inflammation“ – stillen Entzündungen – verbunden. Lebensmittel wie Beeren, grünes Blattgemüse, Olivenöl und fetter Fisch wirken nachweislich entzündungshemmend.
Stoffwechsel anregen
Durch Essenspausen und Fastenphasen (z. B. Intervallfasten) können Reparaturmechanismen in den Zellen aktiviert werden. Dieser Prozess, Autophagie genannt, gilt als einer der Schlüsselfaktoren für gesundes Altern.
Tradierte Essgewohnheiten hinterfragen
Ein zentraler Gedanke von Limmroth & Wirtz:
„Wir essen nicht, was uns schmeckt – sondern es schmeckt uns, was wir essen.“
Essen ist oft keine freie Entscheidung, sondern eine tradierte Handlung. Kindheit, Kultur und Umfeld prägen unsere Vorlieben stärker, als uns bewusst ist. Wer zum Beispiel täglich Süßes gewohnt ist, empfindet bittere oder herbe Lebensmittel zunächst als unangenehm – bis der Körper sich umgewöhnt.
Selbstverantwortung im Alltag
Hier beginnt die Chance zur Veränderung: Wenn wir unsere Muster erkennen, können wir sie durchbrechen. Schrittweise lässt sich der Geschmackssinn neu trainieren:
Mehr Pflanzen auf den Teller: „Eat the rainbow“ – bunte Vielfalt an Gemüse und Obst.
Zucker & Fertigprodukte reduzieren: sie fördern Entzündungen und belasten den Stoffwechsel.
Eiweiß nicht vergessen: ausreichend pflanzliches und tierisches Eiweiß für Muskeln, Immunsystem und Zellreparatur.
Gesunde Fette wählen: Olivenöl, Nüsse, Samen und Avocado statt Transfetten.
Trinken, aber richtig: Wasser und ungesüßte Tees als Basis.
Faszienfreundlich essen
Faszien bestehen überwiegend aus Kollagenfasern. Damit dieses Gewebe stabil und gleichzeitig elastisch bleibt, braucht der Körper bestimmte Nährstoffe:
Eiweiß als Grundbaustein für Kollagen.
Vitamin C, das die Kollagensynthese unterstützt.
Omega-3-Fettsäuren, die Entzündungen hemmen.
Ausreichend Flüssigkeit, da Faszien viel Wasser speichern und bei Mangel „verkleben“.
👉 Eine frische, abwechslungsreiche Ernährung hält also nicht nur Muskeln stark, sondern auch das Bindegewebe geschmeidig.
Fazit & Motivation
Unsere Ernährung ist die tägliche Chance, Langlebigkeit aktiv zu fördern. Wir entscheiden bei jedem Einkauf und bei jeder Mahlzeit, welche Impulse wir unserem Körper geben.
Selbstverantwortung heißt: Gewohnheiten kritisch hinterfragen und neue Muster etablieren. Mit der Zeit verschiebt sich auch der Geschmack – und plötzlich werden frische, gesunde Lebensmittel nicht nur „gesünder“, sondern auch „leckerer“.
👉 Essen ist Gewohnheit. Und Gewohnheiten können wir ändern – für ein langes, vitales Leben..
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